Eritrea

Kesad Daero

Ausgangssituation

Das Dorf Kesad Daero hat rund 800 Einwohner, die sich auf etwa 200 Haushalte verteilen. Es liegt im Distrikt Debarwa, der zur Region Debub gehört, etwa 50 Kilometer südlich von der eritreischen Hauptstadt Asmara. Die Bevölkerung lebt von der Subsistenzwirtschaft; es werden Weizen, Gerste, Mais, Sorghum, Hirse und Hülsenfrüchte angebaut. Sie sind hierbei mehr oder weniger abhängig von dem Regen, der pro Saison fällt. Es gibt seit 1962 eine Grundschule mit 500 Schülerinnen und Schülern, die in zwei Schichten unterrichtet werden.

In etwa vier Kilometer Entfernung befindet sich ein Brunnen, den die Dorfbewohner selbst von Hand gegraben haben. Frauen und Kinder, die traditionell für die Wasserbeschaffung verantwortlich sind, gehen mehrmals am Tag mit 20-Liter-Kanistern zum Brunnen, um Wasser für den Hausgebrauch zu holen.

Ursprünglich wurde hierfür ein Seil mit einem Eimer benutzt. Dadurch verbreiten sich jedoch leicht durch Wasser übertragene ansteckende Krankheiten in der ganzen Gemeinde. Das mit pathogenen Mikroorganismen kontaminierte Wasser, das zum Baden und Waschen, aber auch als Trinkwasser oder für die Zubereitung von Mahlzeiten gebraucht wird, führt in der Region häufig zu Durchfall oder Typhus, Haut-, Ohren-, Atemwegs- oder Augenerkrankungen. Da es sich um einen offenen Brunnen handelt, ist das Wasserholen besonders für Kinder sehr gefährlich. Es kam schon zu Unglücksfällen.

Ziel

Projektziel ist, der Bevölkerung von Kesad Daero sauberes Wasser für das Dorf und ihre Schule zu liefern. Bei einem prognostizierten Bevölkerungswachstum von 3% ist in den nächsten 20 Jahren mit einem Wasserbedarf bzw. -verbrauch von etwa 30.000 Litern pro Tag zu rechnen. Damit können dann an die 1.500 Menschen und die Schule versorgt werden.

Realisierung

Die WasserStiftung liefert eine solarbetriebene Wasserpumpe der Marke Grundfos. Mit der Pumpe wird das Wasser aus dem Brunnen in ein Reservoir gepumpt, das näher beim Dorf liegt.

Die Einwohner des Dorfes haben alle weiteren erforderlichen Schritte selbst vorgenommen – durch gesammelte Spenden oder Arbeitsleistungen. Sie haben auf einer Länge von etwa zwei Kilometern unterirdische Rohrleitungen vom Brunnen zum Dorf verlegt. Das Ausheben und Wiederbefüllen der Gräben für die Wasserleitungen hat die Dorfbevölkerung in Eigenleistung übernommen. Außerdem haben sie ein 30 Kubikmeter großes Wasserreservoir gemauert. Das Reservoir kann die drei im Dorf verteilten öffentlichen Brunnen und einen öffentlichen Standplatz für die Schulgemeinschaft speisen. Auch das Fundament und die Umzäunung der 14 Solarmodule, die in 50 Metern Entfernung vom Brunnen stehen, wurde 2020 von ihnen fertiggestellt. Ein von den Bewohnern gewähltes Wasserkomitee kümmert sich um die Verwaltung und Wartung der Anlage.

Wirkung

800 Einwohner werden mit sauberem Trinkwasser versorgt.
Und die maximale Entfernung zum Wasserholen hat sich von vier Kilometern auf nun 150 bis 250 Meter reduziert. Vor allem die jungen Mädchen, die traditionell für das Wasserholen zuständig sind, können dadurch regelmäßiger am Schulunterricht teilnehmen.

Kosten

Die Kosten für die solarbetriebene Wasserpumpe belaufen sich auf 6.286 Euro.

Alle weiteren Arbeiten wurden von den Dorfbewohnern in Eigenregie übernommen.

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