Innovative Technologie

CloudFisher

Trinkwassergewinnung aus Nebel

Der CloudFisher der WasserStiftung ist ein innovatives System zur Trinkwassergewinnung durch Nebelkondensation, das in geeigneten Gebirgs- und Küstenregionen eingesetzt wird.

Diese Technologie nutzt ein dreidimensionales, feinmaschiges Netz, das in einem stabilen Gerüst aufgehängt ist, um Wassertröpfchen aus Nebel zu sammeln.

Unser Nebelfänger kann Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h standhalten, ist wartungsarm und benötigt keine Energie.

CloudFisher – eine fantastische Idee für wasserarme Gebirgs- und Küstenregionen

Im Hochland von Marokko, Tansania und Bolivien sowie an der Küste Perus versorgen die CloudFisher der WasserStiftung seit Jahren zahlreiche Dörfer und Schulen zuverlässig und wartungsarm mit sauberem Trinkwasser. Das gewonnene Wasser kann zudem in der Landwirtschaft, für die Viehzucht und Aufforstungsprojekte genutzt werden.

In entlegenen Gebirgs- und in Küstenregionen, wo selten Regen fällt, es teilweise kein Grundwasser gibt, aber Wind und viel Nebel, sorgen CloudFisher für mehr Unabhängigkeit und eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen für Schüler:innen und Bauernfamilien.

Wassertröpfchen sammeln sich im feinmaschigen Netz

Über die Auffangrinne fließen sie in die Leitungen

Der CloudFisher – mit Experten erforscht, getestet und entwickelt

Der CloudFisher besteht aus einem dreidimensionalen feinmaschigen Netz, das gemeinsam mit einem stabilisierenden Geogitter in einem Stahlgerüst aufgehängt wird. Gummiexpander sorgen für die nötige Spannung und Flexibilität. So können die CloudFisher hohen Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h standhalten. Bei Extremwetter dienen die Expander als Sollbruchstellen, damit die Netze nicht beschädigt werden.

Die Konstruktion lässt sich schnell und unkompliziert montieren, benötigt keine Energie und ist sehr wartungsarm. Dies erleichtert der lokalen Bevölkerung den Umgang mit der Technologie, denn sie ist langfristig für deren Funktionstüchtigkeit verantwortlich.

Der CloudFisher ist das Ergebnis einer mehrjährigen gemeinsamen Entwicklungsarbeit der WasserStiftung mit dem Münchner Industriedesigner Peter Trautwein. Kontinuierlich arbeitet die WasserStiftung an einer Weiterentwicklung der Konstruktion und ihrer Materialien.

Beispiel einer CloudFisher-Anlage

Wo stehen die CloudFisher der WasserStiftung?

Nebelkollektoren in Eritrea

Im Jahr 2007 wurden gemeinsam mit dem Projektpartner FogQuest die ersten 20 Nebelnetze aufgebaut: je 10 einfache Kollektoren in den über 2.000 Meter hoch gelegenen Dörfern Nefasit und Arborobue in Eritrea.

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CloudFisher in Marokko

Die größte Anlage weltweit steht seit 2018 im marokkanischen Antiatlas-Gebirge. Mit den Nebelnetzen werden pro Quadratmeter Netz 22 Liter im Jahresdurchschnitt „geerntet“. Das entspricht bei 31 CloudFishern (mit 1.740 qm Netzfläche) in etwa 37.092 Liter pro Nebeltag. Damit stehen den 16 Dörfern mit ca. 1.300 Bewohner:innen pro Familienmitglied etwa 12 Liter Wasser pro Tag zur Verfügung.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=FHgx3wjbim0&t=14s

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CloudFisher in Tansania

Seit 2022 werden im Distrikt Babati etwa 4.000 Schüler/innen an 14 Schulen durch 14 CloudFisher-Kollektoren verschiedener Größe (Netzfläche gesamt 336 qm) mit frischem Trinkwasser versorgt.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=ni0s0ixGKYE

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CloudFisher in Bolivien

Im Hochland der Anden steht seit 2022 eine Nebelkollektoranlage mit 14 CloudFishern (336 qm Netzfläche) in der Gemeinde Alto Veladero für die dortigen Bauernfamilien, zwei Schulen und benachbarte Siedlungen – insgesamt etwa 1.000 Menschen.

Video: https://youtu.be/RnCxbRYk0Ck

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CloudFisher in Peru

37 CloudFisher (insgesamt 296 qm Netzfläche) versorgen seit 2024 rund 1.000 Personen und 400 Schüler:innen in Santa Rosa – einem benachteiligten Viertel in der Nähe von Lima – mit sauberem Trinkwasser. Nun sind sie nicht mehr auf die teuren Lieferungen von Wasser per Tankwagen angewiesen und können zudem noch Gärten für den Anbau von Gemüse anlegen.

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Wo können die CloudFisher aufgestellt werden?

Mögliche Einsatzgebiete für den CloudFisher sind trockene Gebirgs- und Küstenregionen mit hohem Nebel- und Windaufkommen wie z.B. in Äthiopien, Australien, Chile, Eritrea, Iran, Kolumbien, Marokko, Namibia, Nepal, Nordamerika, Oman, Peru, Spanien, Südafrika, Tansania oder im Yemen.

Mögliche Einsatzgebiete des CloudFishers

Erst forschen – dann bauen

Jedes Nebelprojekt beginnt mit einer meteorologischen Datenerfassung zur Windgeschwindigkeit und Windrichtung, zur relativen Luftfeuchtigkeit und Temperatur, zu Niederschlägen und zur gesammelten Wassermenge. Mit diesen Erkenntnissen wird entschieden, ob sich der Standort zur Wassergewinnung aus Nebel lohnt und wie die Kollektoren optimal zum Wind ausgerichtet sein werden.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie häufige Fragen zu unseren CloudFisher Projekten.

Die Vorteile von Nebelkollektoren auf einen Blick

Welche Einschränkungen sind zu berücksichtigen?