Direkt zum Inhalt wechseln

Äthiopien (2025 bis 2026)

Wasseresel und Einkommen durch Gemüseanbau

Eine bessere Zukunft für äthiopische Frauen und ihre Familien

Hintergrund

Das Projekt zielt darauf ab, die benachteiligte Lage von Frauen und Mädchen in ländlichen Gebieten Äthiopiens zu verbessern. Bedingt durch traditionelle Rollenbilder, geringe Bildungschancen und fehlende Ressourcen können Frauen und Mädchen nur sehr eingeschränkt am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilhaben. Ein Hauptgrund ist, dass Mädchen schon in sehr jungen Jahren mit Hausarbeiten wie Wasserholen und der Pflege von Familienmitgliedern betraut werden. Darüber hinaus werden Frauen früh verheiratet. All dies führt dazu, dass sie die Schule selten besuchen oder abbrechen. Infolgedessen haben fast 50% der Frauen keine formale Schulbildung. Beschäftigungsmöglichkeiten über unbezahlte Feldarbeit hinaus sind daher sehr begrenzt. Diese Probleme sind eng verbunden mit der sehr schlechten Wasserversorgung im ländlichen Äthiopien. Wasserquellen sind oft weit entfernt und schwer zugänglich. Die Aufgabe des Wasserholens fällt traditionell Frauen und Mädchen zu, was eine starke körperliche Belastung ist und ihnen wertvolle Zeit für Schule oder produktive Tätigkeiten raubt.

Das Projekt setzt an diesen Herausforderungen an, indem es den Zugang zu Wasser erleichtert und gleichzeitig neue Einkommensmöglichkeiten schafft. Durch die Verteilung von Eseln als Wasserträger – eine bewährte Methode, mit der die WasserStiftung bereits seit vielen Jahren arbeitet – wird der zeitintensive Wassertransport erheblich reduziert. Dies ermöglicht Mädchen und Frauen, sich stärker auf Bildung oder einkommensschaffende Tätigkeiten zu konzentrieren. Bei letzterem werden sie durch das Projekt in Form von Schulungen und Materialien zum Gemüseanbau unterstützt. Der Anbau von Gemüse verbessert nicht nur die Ernährungslage, sondern bietet auch die Chance, Produkte auf lokalen Märkten zu verkaufen, eigenes Geld zu erwirtschaften und das Familieneinkommen zu steigern. Die Esel sind zudem eine große Hilfe bei der Bewässerung und der Gärten sowie beim Transport des Gemüses zu den lokalen Märkten.

Projektstandort

Das Projekt wird in zwei Dörfern (kebeles) des Bezirks (woreda) Ilu in der Southwest Shewa-Zone der Region Oromia durchgeführt: Wererso Kelina, Bili Kebele, Wasarbi Basi and Buti Talgothat. Der Standort liegt etwa 70 km südwestlich der Hauptstadt Addis Abeba. Die Partnerorganisation Facilitator for Change arbeitet in der Gegend bereits seit Jahren und daher gut innerhalb der lokalen Strukturen vernetzt.

Projektbegünstigte

Das Projekt richtet sich an 400 Frauen, die in 20 Selbsthilfegruppen organisiert werden und die Mittel zur Erwirtschaftung eines eigenen Einkommens bekommen. Bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von fünf Personen profitieren insgesamt etwa 2.500 Menschen von den Maßnahmen.

Projektziel

Das Projekt zielt darauf ab, die Lebensbedingungen vom Familien in ländlichen Gebieten Äthiopiens zu verbessern. Durch die Verteilung von Eseln an Frauen wird die physische Belastung durch den Wassertransport reduziert und ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit gefördert. Sie gewinnen Zeit für den Anbau von Gemüse, wobei das Projekt sie durch die Gründung von Selbsthilfegruppen, Schulungen und Materialien unterstützt.

Projektaktivitäten

  • Bereitstellung von Eseln: Verteilung von Eseln und Wasserkanistern an 200 Frauen, um den Wassertransport zu erleichtern, Zeit zu sparen und die körperliche Belastung zu verringern. Die Frauen werden zudem in Umgang und Pflege der Tier geschult.
  • Gründung von Selbsthilfegruppen (SHGs): Identifizierung von 400 Frauen, die in 20 Gruppen organisiert werden. Die Gruppen fördern gemeinsames Lernen, interne Mikrokredite und regelmäßigen Austausch, stärken das soziale Kapital und bieten eine Plattform für gegenseitige Unterstützung. Die SHGs werden mit Protokollbüchern und anderen Materialien ausgestattet, die sie bei ihren Aktivitäten unterstützen.
  • Schulungen zu Einkommenserwerb: Durchführung von Trainings zu Themen wie Geschäftsführung, Buchhaltung und Verkaufsstrategien, um die Einkommenserwirtschaftung zu fördern.
  • Unterstützung beim Gemüseanbau: Bereitstellung von Saatgut (z. B. Zwiebeln, Karotten) sowie Werkzeugen wie Gießkannen und Hacken. Schulungen und technische Unterstützung durch Expert:innen fördern den Anbau für Eigenbedarf und Verkauf.
  • Erfahrungsaustausch & öffentliche Veranstaltungen: Besuche bestehender SHGs, um von deren Erfahrungen und Erfolgen zu lernen und sich über Strategien auszutauschen. Außerdem präsentieren die Gruppen ihre Erfolge bei öffentlichen Veranstaltungen zur Förderung der Frauenbeteiligung und Motivation anderer Gemeindemitglieder

Lokale Partnerorganisation

Facilitator for Change (FC) ist eine äthiopische NGO ohne religiöse, politische oder staatliche Zugehörigkeit. Sie wurde in Äthiopien mit der Vision gegründet, Wohlstand und Resilienz vor allem in ländlichen Gemeinden zu stärken. Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 hat die NGO zahllose Projekt im Bereich Frauenförderung, Diversifizierung von Einkommen oder landwirtschaftliche Entwicklung durchgeführt. Seit 2021 arbeitet die WasserStiftung eng mit FC zusammen und hat ein erfolgreiches und vertrauensvolles Kooperationsverhältnis entwickelt.

Ansprechpartner

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich.

Newsletter

Melden Sie sich zu unserem Newsletter an, um auf dem Laufenden zu bleiben.