Eritrea

Hintergrund
In der 1944 gegründeten Schule unterrichten heute 25 Lehrer mehr als 1.500 Kinder, die aus 8 umliegenden Dörfern kommen, von denen das weiteste 7 Kilometer entfernt ist. Die Kinder werden in zwei Schichten von 8 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr unterrichtet. Wegen der langen Schulwege kommen viele schon durstig in der Schule an. Wer von dem Wasser – das auch für die Lehrer mitgebracht werden muss – noch etwas übrig hat, teilt es mit seinen Mitschülern. Durchfall und andere Darm- und Magenkrankheiten werden auf diese Weise ständig übertragen. Ein ewiger Kreislauf, der nur durch ausreichendes und sauberes Wasser unterbrochen werden kann.

Das 1.900 Meter hoch gelegene Dorf Durko liegt 32 Kilometer südlich von der Provinzhauptstadt Medefera in der eritreischen Region Debub. Die meisten der 2.000 Einwohner leben von den spärlichen Erträgen, die ihr Stückchen Land hergibt. Weil es im Dorf kein Wasser gibt, wird die ganze Ortschaft in das Projekt mit einbezogen.

Das Ziel der WasserSchule
Mit Kopf, Herz und Hand sollen Schülerinnen und Schüler alles zum Thema Wasser und ökologische Zusammenhänge begreifen lernen. Sie stehen als wichtigste Multiplikatoren für die Vermittlung von Wasserwissen im Mittelpunkt des Konzeptes.
Wasserwissen beinhaltet Themen wie Wassergewinnung und -versorgung, Hygieneeinrichtungen, Abwasserentsorgung, Gewässerschutz, Wiederaufforstung und Kenntnisse und Fertigkeiten zum Erhalt und Schutz des Bodens und Grundwassers. Dadurch soll nicht nur die Bewusstseinsbildung der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden, sondern auch die ihrer Familien und die der Bevölkerung.

Wasser für die Schule, das Dorf und den Schulgarten
Seit März 2008 fließt für die 3.367 Schulkinder, Lehrer und Dorfbewohner sauberes Wasser. Dafür wurden mehrere Kilometer Wasserleitungen verlegt, ein neuer Brunnen, acht Wasserzapfstellen, zwei Solarpumpstationen und ein Hochbehälter errichtet. Im Jahr 2009 wurde auch der Schulgarten bewässert und ein Garten mit 4.000 Obstbäumen angelegt.

Wasserclub
Auf Initiative der WasserStiftung wurde ein schuleigener Wasserclub gegründet. 240 Schulkinder haben sich in vier Gruppen zusammengetan. Sie kümmern sich um den Schulgarten, um Wiederaufforstung, um Umweltschutz, wasserbauliche Maßnahmen und künftig auch um Hygienefragen.

Wasserwissen für Lehrer:innen und Schüler:innen
In Kooperation mit dem Erziehungsministerium sollen Wasserfibeln für den Wasserclub herausgegeben werden, in deren Gestaltung die Kinder mit einbezogen werden. Sie sollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch mit der Umwelt vertrauter und sensibel für ökologische Zusammenhänge machen.
Ein Leitfaden für die Lehrkräfte soll Anregungen geben, welche Themen mit den Kindern in Theorie und Praxis behandelt werden sollen.

Kosten
250.000 Euro mussten für die ersten Schritte dieses Vorhabens aufgebracht werden. Umgerechnet auf die 3.367 Schulkinder und Dorfbewohner ergibt sich ein Pro-Kopf-Betrag von 74 Euro. Dazu wesentlich beigetragen haben Margit und Heribert Wirths Stiftung „Wasser für die Welt“, das Gymnasium Pullach, die Stadtwerke München, der Rotary Club, das Gymnasium und die Realschule in Prien am Chiemsee und zahlreiche große und kleine Beiträge unsere Spenderinnen und Spender.

Partner
Die lokalen Behörden, die Schule vor Ort und die Regierung der Zoba Debub.

Ansprechpartner
Dr. Herbert Hruschka
E-Mail: h.hruschka@wasserstiftung.de
Ernst Frost
E-Mail: e.frost@wasserstiftung.de

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