Ausschreibung der WasserStiftung und der Münchener Rück Stiftung beendet: Fördergelder in Höhe von mindestens 150.000 Euro gehen an eine baskische NGO für ein Nebelkollektor-Projekt in Bolivien

Um die Entwicklung von Projekten zur Wassergewinnung aus Nebel zu unterstützen, hatte die WasserStiftung Anfang des Jahres gemeinsam mit der Münchener Rück Stiftung und mit großzügiger Unterstützung der Oswald-Stiftung aus Pfarrkirchen einen Zuschuss für die Bereitstellung neuer bzw. die Verbesserung bestehender Nebelkollektor-Projekte bereitgestellt und weltweit zum Einreichen von Förderanträgen aufgerufen.

Bis zum Einsendeschluss am 31. Mai 2019 konnten Unterlagen eingereicht werden. Unter den Bewerbern waren u.a. Projektvorhaben in Chile, Kenia, Ecuador, Peru und dem Iran. Das Rennen gemacht hat eine in Nordspanien ansässige Hilfsorganisation, die schon sehr viel Erfahrung beim Einsatz von Nebelnetzen mit Partnern in Peru, Kolumbien und Bolivien gesammelt hat.

Zabalketa überzeugt die Jury mit Agua-de-Niebla-Projekt im Hochland von Bolivien

Die NGO Zabalketa wurde 1990 in Getxo bei Bilbao gegründet. Sie hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, Menschen in ärmeren Regionen Zugang zu sauberem Trinkwasser in ausreichender Menge zu ermöglichen und ihnen den nachhaltigen und effizienten Umgang mit der Ressource Wasser zu vermitteln – so auch mit einem „Nebelfänger-Projekt“ in den bolivianischen Anden.

Ihr Antrag überzeugte die Jurymitglieder Prof. Dr. Martin Grambow /Dr. Klaus Arzet (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit), Prof. Dr. Otto Klemm (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Prof. María Victoria Marzol Jaén (Universidad de Laguna, Teneriffa), Peter Trautwein (Aqualonis GmbH), Christian Wiebe (Viva con Agua e.V.), Thomas Loster/Martina Mayerhofer (Münchener Rück Stiftung) und Kerstin Anker/Dr. Beate Grotehans (WasserStiftung) – nicht zuletzt, weil Zabalteka nachweisen konnte, dass ihre Projekte in Südamerika nachhaltig erfolgreich sind und wissenschaftlich begleitet werden. Gemeinsam mit dem Instituto de Capacitación del Oriente (ICO) aus Vallegrande/Bolivien haben sie die Nebelnetztechnologie seit 2012 immer wieder in Pilotprojekten getestet und das ökonomische, ökologische und soziale Potenzial für die Region und die dort ansässige Bevölkerung detailliert ausgelotet.

Wasser für eine Schule und 160 Bauernfamilien

Auch in der Region Valles Crucenos hatten die Projektpartner bereits 2014/2015 Nebelkollektoren aufgestellt  und zuletzt in einer Studie aus dem Jahr 2018 meteorologische Daten erfasst sowie Nebelwassermengen gemessen. Das Projektgebiet Alto del Veladero gehört zur Gemeinde Moro Moro in einem Berggebiet mit weit verstreuten Dörfern und kurvigen Straßen, die die Berghöhen zwischen 500 und 3.000 Metern Höhe überwinden.

Im 2.800 Meter hoch gelegenen Veladero gibt es eine Schule, deren 368 Schüler/innen und Lehrer/innen sowie etwa 160 Bauernfamilien von der modernen Form der Wassergewinnung profitieren können.

Nächste Schritte sind schon geplant, die Umsetzung kann beginnen

Martina Mayerhofer (Münchener Rück Stiftung) und der Nebelkollektor-Experte Peter Trautwein werden noch in diesem Sommer nach Bolivien reisen, um die Standorte festzulegen und zu entscheiden, welches CloudFisher-Modell eingesetzt werden soll: entweder der CloudFisher Mini oder der noch widerstandsfähigere CloudFisher Pro, weil in den Anden mitunter Windstärken von 70 bis 90 km/h herrschen.

Vorstudien und Standortsondierung sollen bis März 2020 abgeschlossen sein, so dass ab April 2020 mit dem Aufbau begonnen werden kann. Die Implementierung wird bis Dezember 2021 weiter wissenschaftlich begleitet.

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